Jungzüchter

Wer sind die Jungzüchter?

Bei den Veranstaltungen der Trakehner im Norden gehören sie inzwischen fest ins Bild. So die Kleinsten, die stolz auf ihre noch ein paar Nummern zu großen Jungzüchterwesten durchs Publikum wuseln, die Größeren, die man über ihren eifrig kommentierten Katalogen schon mal „wie die Alten“ diskutieren hört oder die fleißigen Helfer, die als Läufer und Peitschenführer für einen reibungslosen Ablauf einstehen.

Die Jungzüchter sind nicht zu übersehen, aber wie wird man denn einer? Und was machen sie in der Zwischenzeit, bevor sie wieder bei einem offiziellen Termin auftauchen? Was für Voraussetzungen brauchst Du, um mitmachen zu können?
Es wäre natürlich ideal, wenn Deine Eltern Trakehner Züchter sind, aber zwingend nötig ist das nicht. Die Hauptsache ist, dass Du Dich für die „Trakis“ begeistern kannst, sei es, weil Du einen reitest oder weil Du von der besonderen Geschichte dieser Pferderasse gehört hast oder einfach weil sie Dir am besten gefallen. Ferner solltest Du zwischen 10 und 18 Jahren alt sein und aus Schleswig-Holstein oder Hamburg kommen.
Übrigens gibt es in den anderen Zuchtbezirken ebenfalls Gruppen von Jungzüchtern. Eure regionalen Ansprechpartner findet Ihr unter Adressen auf der Jugendseite des Trakehner Verbandes . Die Jungzüchter helfen auf allen Trakehner Veranstaltungen, hier auf dem Trakehner Bundesturnier in Hannover.

Dank der großen Unterstützung von verschiedenen Zuchtstätten und Ausbildungsställen kommen die Jungzüchter viel herum und können von verschiedensten Erfahrungsschätzen profitieren.
So haben es zahlreiche Sponsoren ermöglicht, dass die Trakehner Jugend 2017 nach Trakehnen und zu den großen Trakehner Gestüten in Litauen und Polen reisen konnten.

Die Themen der Lehrgänge fangen an mit dem klassischen Dreigestirn der Jungzüchterausbildung:
1. Vormustern auf dem Dreieck
2. Beurteilung
3. Theorie

Darin messen sich Gruppen von Jungzüchtern auch bei den Wettkämpfen. Zudem gibt es eher ausgefallene Angeboten wie „Voltigieren auf einem Trakehner Deckhengst auf dem Majenfelder Hof“. Die Jungzüchter treffen sich ca. alle sechs Wochen zu Veranstaltungen oder Lehrgängen. Im Sommer führen sie ein mehrtägiges Camp durch. Dabei heißt es auch, nette, pferdebegeisterte Jungs und Mädels kennen zu lernen, auf idyllischen Höfen und Gestüten herumzutoben, Kuchen zu essen, schwimmen zu gehen und manchmal sogar Fußball zu spielen. Das schafft eine bunte, lebendige Gemeinschaft der Jungelche, in der Austausch und Zusammenhalt erfahren werden.

Im Mittelpunkt steht jedoch die Vermittlung einer besonderen Haltung zu unserem Pferd: Wenn ein Pferdenarr seinen vierbeinigen Genossen nicht nur als Sportgerät ansieht, sondern um seine Bedürfnisse, sein Wesen und seine Geschichte weiß, dann ist er ein richtiger Jungzüchter geworden.

Die Jungzüchter-Wettkämpfe sind die Höhepunkte im Jungzüchterleben. Selbst wenn es nachher nicht für das Siegertreppchen reicht, so bleiben diese Tage doch ein unvergessliches Erlebnis. Zudem gewinnen alle Teilnehmer eine Menge Erfahrungen.
Bei den Jungzüchterwettkämpfen wird geprüft, was man so über das Jahr gelernt hat:
1.Eine Stute muss den Richtern auf dem Dreieck vorgestellt werden (niemand, der das noch nie gemacht hat, kann sich vorstellen, welch eine verzwickte Aufgabe  das ist).
2. Bei der Bewertung und Rangierung mehrer Pferde erweist sich, wie geschult der Kennerblick bereits ist.
3.Schließlich schwitzt man über dem Theoriefragebogen: „Wie viele Rückenwirbel hatte ein Pferd noch gleich?“ und „Wann wurde das Hauptgestüt Trakehnen gegründet?“.
Bei den Wettkämpfen sind übrigens alle, die noch zu klein sind oder sich für das erste nicht recht trauen, als Schlachtenbummler unentbehrlich.
Inzwischen gibt es die Wettkämpfe auf vielen Ebenen. Man kann klein anfangen bei den internen Wettbewerben und es bis zur Teilnahme an den Deutschen oder gar Europäischen Jungzüchtermeisterschaften bringen. Dass man dabei immer auch eine Menge neuer Gleichgesinnter kennen lernt und die Veranstaltung stets in einer Jungzüchterdisco ausklingt, versteht sich wohl von selbst.